Lost Places: Frankfurt (Oder) Altes Polizeipräsidium

Lost Places: Frankfurt (Oder) Altes Polizeipräsidium

Das alte Polizeipräsidium in Frankfurt an der Oder ist ein historisches leerstehendes Gebäude im Zentrum der Großstadt. Es ist ein Lost Place.

Das Polizeipräsidium in Frankfurt
an der Oder

Nun also auch Frankfurt:

Lange schien es, als würde der taumelnde Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup das Projekt am alten Polizeipräsidium weiterführen – trotz der Teil-Insolvenz des Unternehmens im vergangenen August. …

Doch seit Mittwoch sind auch jene Tochtergesellschaften insolvent, die das alte Polizeipräsidium betreuen.

Quelle: Hessenschau vom 04.01.2024

mkl 29.03.2025 Am Anfang hieß der Monumentalbau an der Friedrich-Ebert-Straße „Neues königliches Polizeipräsidium am Hohenzollernhof“. Bei Urbexern ist das Gebäude ein beliebtes Fotomotiv.

1. Das leerstehende Gebäude

2002 wurde das Präsidium verlassen. Die Frankfurter Polizei zog in den Neubau im Norden der Stadt. Bis 2010 fanden Partys, Ausstellungen und Projekte der beliebten Berliner Szene-Messe „Bright“ statt. Seit 2010 steht das Gebäude leer.

„Neubau mit Wohnungen, Büros, Hotel, Kindertagesstätte und mehrere Hochhäuser sollten im und auf dem Gelände des Polizeipräsidiums entstehen.“

Das Land Hessen verkaufte die durch Randalierer zerstörte Ruine 2018 für 212,5 Millionen Euro an den Investor Gerchgroup. Dieser wollte den Altbau sanieren und einen Neubau mit Wohnungen, darunter 30 Prozent gefördertes Wohnen, Büros, ein Hotel sowie einer Kindertagesstätte errichten. Dabei waren auch mehrere Hochhäuser, darunter ein 175-Meter-Turm, vorgesehen Zusätzlich sollte eine Turnhalle für die Falkschule erbaut werden.

Bilder: Das alte Polizeipräsidium Fassade

Die Belastungsproben des Investors ergaben, dass das Gebäude absolut standfest ist. Pro Quadratmeter wurden dabei die Decken mit knapp 800 Kilogramm Gewicht getestet.

In einem Wettbewerbsverfahren unter Beteiligung der Stadt Frankfurt sollte ein städtebaulich-architektonischer Entwurf für das 15.000 m² große Grundstück entstehen. Der Wettbewerb ist längst abgeschlossen. Baubeginn war für 2022 geplant, die Fertigstellung für 2026.

Bilder: Der Aufgang

Im August 2023 gab der Projektentwickler Gerch seine Insolvenz bekannt. Seitdem ruht alles.

2. Der Besuch des Lost Place

Sind Sie bereit für Gänsehaut & Abenteuer?

Dann kommen Sie mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Roland Henkel (a.D.) auf die spannende Lost Place-Führung durch das seit 2002 leerstehende alte Polizeipräsidium Frankfurt!

Erkunden Sie den mystischen Ort mit unserem Profi & Zeitzeugen, erfahren Sie intime Details über vergangene Kriminalfälle & besichtigen Sie verschiedene Stationen des geheimnisvollen Gebäudes!

Quelle: Frankfurter Stadtevents

Das Gelände ist nur mit Führung zu besichtigen. Da das Gebäude außer der denkmalgeschützten Fassade bald abgerissen wird, ist nicht bekannt wie lange es noch besuchbar ist. Da zurzeit die Bauarbeiten ruhen, finden weiterhin Führungen statt. Der letzte angegebene Termin ist der 31.05.2025

Der ehemalige Kriminalbeamte Roland Henkel arbeitete früher zeitweise im Polizeipräsidium und erzählt bei der Führung von den spannenden Kriminalfällen, an denen er teilweise mitarbeitete.

Bilder: Im Hauptgebäude

[nextpage title=“Ein Gebäude mit Geschichte“]

3. Ein Gebäude mit Geschichte

Im September 1914 wurde das Polizeipräsidium als königliches Polizeipräsidium am damaligen Hohenzollernhof eingeweiht. Das Gebäude wurde im historistischem Stil in einer Mischung aus Neobarock und Neoklassizismus errichtet.

Damals gab es auf dem Mittelbau noch einen kleinen Turm, von dem man heute noch einen Ansatz erkennen kann.

Bilder: Das Hauptgebäude und die Rück- und Nebenseite

Franz Adickes war der Oberbürgermeister mit der längsten Amtszeit (sie dauerte von 1890 bis 1912).

Er prägte Frankfurt wie kein Anderer. 

Durch seine weitsichtigen Grundstücksumlegungen entstanden neue Wohngebiete.

Durch den Oberbürgermeister Franz Adickes, der von 1891 bis 1912 in Frankfurt tätig war, wurden die Gebäude an dieser Stelle errichtet. Der Verkehr sollte um die Innenstadt führen. Bis zum Ostbahnhof wollte er eine Behördenversorgungskette errichten.

1944 wurden einige Ornamente und Verzierungen durch zwei Luftminen zerstört. Andere betroffene Gebäudeteile wurden 1954 wiederhergestellt.

„Die Fliegerbombe landete im Büro des Polizeipräsidenten, der gerade an seinem
Schreibtisch saß.“

Kleine Geschichten aus dem alten Polizeipräsidium: Die Fliegerbombe im Büro des Polizeipräsidenten

Während des Zweiten Weltkrieges ging die Arbeit im Polizeipräsidium weiter, obwohl das Gebäude durch die Luftangriffe zur Hälfte zerstört wurden.

Eines Tages flog eine Fliegerbombe durch das Dach und zerfetzte die eine Hälfte des Büros vom Polizeipräsidenten, der gerade an seinem Schreibtisch saß. Zum Glück war es ein Blindgänger. Heute kann man an der Decke sehen, wo die Schäden, die die Bombe durch den Aufprall hinterließ, repariert worden sind.

Als das Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Straße zu eng wurde, begann ein Neubau in der Adickesallee 70 im Stadtteil Nordend.

Das 2002 bezogene Bauwerk gehört zu den wichtigsten Bauwerken der Frankfurter Architekturgeschichte seit der Jahrtausendwende.

4. Die Geheimnisse des alten Polizeipräsidiums

Eine prachtvolle Eingangshalle mit Marmorsäulen im historischen Gebäude, in der Mitte die schwebende Treppe. Man nahm für den Treppenaufgang historische Schlösser als Vorbild. Etliche Originalteile sind noch erhalten.

„Man sollte hier reinkommen und sehen: Hier ist die Polizei,
hier ist die Macht zu Hause.“

4.1. Der Bunker

Der Luftschutz-Hochbunker bot Platz für 300 Menschen und diente als Kommunikationsstelle für die Polizei. Erbaut wurde er im Jahr 1941.1992 begann man mit dem Abriss, indem man einen Bagger auf den Bunker stellte.

„Da wackelten die Wände, dass die Klokästen von der Wand gefallen sind.“

Da dieser wegen der Gefahr für die angrenzenden Räume abgebrochen werden musste, blieben die Reste einfach stehen.

Bilder: Der Bunker und der Fahrstuhl

Kleine Geschichten aus dem alten Polizeipräsidium: Da fielen die Spülkästen von den Wänden
Als man den alten Bunker abtragen wollte, gab es einige Probleme mit den starken Wänden. Nicht nur, dass der Lärm, durch den Innenhof verstärkt, bis in die letzte Ecke des Bürogebäudes und aller angrenzenden Gebäude wie die dahinter liegende Schule brandete. Auch der Staub legte sich überall nieder. Nach mehreren Tagen lagen die Nerven blank.

Als der Bagger mit dem Abriss der Hauptwand begann, sorgten die Erschütterungen dafür, dass im angrenzenden Toilettengebäude die Klokästen an den Wänden locker wurden. Die Schrauben waren dafür nicht lang genug.

Als die ersten Kästen runterkrachten und die Rohre abrissen, ergoss sich eine Wasserflut, die durch die Räume floß. Ein regelrechter Fluß spülte nach draußen, zusammen mit den Polizisten.

Der Baggerfahrer bemerkte wegen seiner Kopfhörer nichts. Die Arbeit musste eingestellt werden. Die Reste des Bunkers blieben stehen.

4.2. Die Gewahrsamzellen

Fünfzehn winzige Zellen mit schmaler Pritsche. Weder eine Toilette noch ein Waschbecken im Raum. Trotz der Enge wurden oft bis zu sieben Personen verwahrt, bis sie zum Verhör aufgerufen wurden.

Bilder: Die Gewahrsamzellen

Der ganze Bereich war extra gesichert. Wurde ein Gefangener gebracht, musste einer der Beamten öffnen. Wenn der begleitende Beamte ging, musste er wieder schließen.

„Der Gefangene war so schnell nach seinem Sprung aus dem 3. Stock losgelaufen, dass er bereits um die Ecke war, ehe die Polizisten unten ankamen.“

Wollte einer der Zelleninsassen auf die Toilette, blieb dem Wächter nichts anderes übrig, als ihm aufzuschließen und ihn zum WC zu begleiten. Kaum war er zurück, hatte der Nächste ein dringendes Bedürfnis. Also war der Stress in diesem Bereich besonders groß, da man kaum dazu kam, eine Pause zu machen und andauernd hin und her lief.

Kleine Geschichten aus dem alten Polizeipräsidium: Schneller als die Polizei erlaubt

Der Gefangene sollte im dritten Stock in eine der fünfzehn Gewahrsamszellen gebracht werden. Schon im Fahrstuhl wurde es ungequem, da dieser sehr eng war. So manches Mal musste der begleitende Polizist die Treppe nehmen, weil es sonst zu gefährlich für ihn wurde, wenn er nicht schlank genug war.

Gerade als ihm die Handschellen abgenommen wurden, riss er sich los und sprang aus dem Fenster, – im dritten Stock. Allen stockte der Atem. Als sie hinaussahen, konnten sie nur noch sehen, wie der Mann mit leichtem Humpeln Richtung Straße lief.

Des Rätsels Lösung war, dass der dritte Stock eigentlich einem zweiten Stock in einem normal hohen Gebäude entsprach.

Der Gefangene hatte soviel Vorsprung, dass er erst später in der Innenstadt wieder gefunden und verhaftet wurde.

4.3. Die alte Einsatzzentrale

In dem schalldicht isoliertem großen Raum befinden sich hinten mehrere Einzelkabinen mit Fenstern. Dort saßen die Telefonistinnen. An der Seite hängt eine große Tafel.

Hinter einer Wand, die durch ein großes Glasfenster vom Hauptraum getrennt ist, standen einige Geräte, die eigens gekühlt werden mussten. Die Einsatzzentrale besaß dagegen keine Kühlung. Da zu der Zeit jeder rauchte, konnte man sich die Beklemmung gut vorstellen. Stark schwitzen und kaum atmen können, und das über viele Stunden, wenn der Einsatz es erforderte.

Kleine Geschichten aus dem alten Polizeipräsidium: Der verschwundene Koch

Die Kantine war bekannt für das schlechteste Essen in ganz Frankfurt. Der Koch war korpulent und schwitzte ständig. Sein Schweiß tropfte auch in das Essen. Hygiene war für ihn ein Fremdwort. Beschwerden brachten nichts.

Dann kam man auf die Idee beim „Kochlöffel“-Test mitzumachen. Und so gewann die Kantine des Polizeipräsidiums einen Kochlöffel für das schlechteste Essen der Stadt. Leider musste die Jury laut den Regeln einen Kochlöffel geben. Ansonsten wären es null Kochlöffel gewesen.

Aber auch durch dieses Ereignis änderte sich nichts, so sehr die Polizisten es gehofft hatten. Eines Montags aber war die Kantine leer, kein Essen, keine Bedienung. Der Koch hatte sich mit einer Angestellten und dem Geld der Kantine ins Ausland abgesetzt.

So bitter das war, es hatte auch etwas Gutes. Nun kam ein neuer Kantinenpächter, und endlich schmeckte das Essen.

4.4. Der Verhörraum

Bilder: Eindrücke aus dem Hauptgebäude

Im ehemaligen Verhörraum hängen noch einige Reste der schwarz gerahmten Fenster. Leider haben wir keine Fotos davon.

4.5. Der ärztliche Dienst

Im Keller hinter einer gläsernen Tür befand sich der ärztliche Dienst. Ein Schild wies einst auf den Dienst hin. Heutzutage fehlen so viele Buchstaben, dass man es nicht mehr erkennen kann.

„So mancher Besucher hat schon einen Buchstaben von der Tür mitgenommen.
Was wollen die damit?“

Dort kann man die Reste der Sauna sehen. Teilweise sind noch Gerätschaften vorhanden.

Kleine Geschichten aus dem alten Polizeipräsidium: Wie löst man das Problem mit den überquellenden Aschenbechern?
Überall im Polizeipräsidium durfte geraucht werden, und es gab, laut Erzählungen unseres Führers, der selber früher hier Polizist war, außer ihm keine Nichtraucher. Also standen ständig Aschenbecher herum, die gar nicht schnell genug geleert werden konnten. Sie quollen regelmäßig über.

Man überlegte, wie man Abhilfe schaffen könne. Schließlich wurden riesige Aschenbecherbehälter angeschafft.

4.6. Die Bleiglasfenster

„Warum die Fenster im Krieg nicht zerstört wurden, ist noch nicht ganz geklärt.

Man vermutet, dass sie entweder eingemauert waren oder während des Krieges rausgenommen worden sind“, flüstert Setzepfandt.

Die wunderschönen handbemalten Bleiglasfenster sind vollständig erhalten. Der Krieg konnte ihnen nichts anhaben.

Bilder: Die Bleiglasfenster

Es ist nicht bekannt, ob es daran liegt, dass sie extra geschützt wurden, indem man sie herausnahm oder extra zumauerte. Auch heute sehen sie zum größten Teil noch gut aus.

4.7. Luxus für den gehobenen Beamtendienst

Der Kellerbereich war dem Luxus vorbehalten. Hier befanden sich die Wellnessräume. In den großen Sälen gab es nach Feierabend so manche Party.

[nextpage title=“Das Leben nach dem Auszug der Polizeibehörde“]

5. Das Leben nach dem Auszug der Polizeibehörde

Nach dem Auszug der Frankfurter Polizei zog der Rockerclub Hells Angels mit einem Boxring ein. Der Name des Clubs war „Präsidium 19/11“.

Zwischenzeitlich diente das verlassene Gebäude als Filmkulisse, unter anderem für den Tatort 609 mit dem Titel „Leerstand“.

5.1. Der Boxring der Hells Angels

Im zweiten Stock, in dem Raum der Notrufzentrale, kann man noch Utensilien zum Boxen finden. Der Boxclub wurde von den Hells Angels eingerichtet.

Bilder: Fotos aus dem Hauptgebäude

Der Boxclub nannte sich „Colosseum 81“.

5.2. Die Diskothek „Präsidium 19/11“

In drei Jahren feierten über 400.000 Menschen über 500 Mal in der wohl bekanntesten Diskothek im ehemaligen Polizeipräsidium. Dafür wurde der große Sitzungssaal genutzt. Am Wochenende konnte man ein abwechslungsreiches Programm mit HipHop und Blackmusic genießen. Und das alles in dem stilvollen im Jugendstil angelegten Gebäude.

„Der Club hatte fünf Bars, eine Lounge und ein Restaurant. Alles auf
drei Ebenen angelegt.“

Erst nachdem es mehrmals gebrannt hatte, wurde der Club 2010 geschlossen.

Bilder: Der Sitzungsaal

5.3. Als Filmkulisse für einen Tatort

Leerstand

Die Kommissare Fritz Dellwo und Charlotte Sänger werden in ihr altes Präsidium gerufen.

In dem leer stehenden Gebäude soll die Leiche einer jungen Frau gefunden worden sein.

Aber die beiden Kollegen, die den Leichenfund gemeldet hatten, sind am vermeintlichen Tatort nicht auffindbar.

Für den hessischen Tatort Folge 609 musste die leerstehende Ruine als Kulisse herhalten.

5.4. Kulturprojekte der Agentur Nordisk

Die Frankfurter Agentur Nordisk benutzt das alte Gebäude für Kulturprojekte und Events in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt an der Oder. Unter anderem werden hier die Lost-Places-Führungen geplant und koordiniert.

Zeitweise wurden einzelne Räume als Atelier für die Städelschule genutzt.

Bilder: Im Hauptgebäude

[nextpage title=“Die Kriminalgeschichten“]

6. Die Kriminal-
geschichten

6.1. Der Fall Nitribitt

Einer der bekanntesten Fälle ist der bis heute ungeklärte Mord im Jahr 1957 an der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt. Vor der Aufklärung des Falles zitterten viele Prominente und Politiker.

Der Schädel als Anschauungsobjekt

Ro­se­ma­rie Ni­tri­bitt wur­de am 11.11.1957 … bei­ge­setzt.

Erst im De­zem­ber 2007 gab die Frank­fur­ter Staats­an­walt­schaft den bis­her im Frank­fur­ter Kri­mi­nal­mu­se­um zu Lehr- und Lern­zwe­cken auf­be­wahr­ten Schä­del der Ni­tri­bitt frei.

Erst am 10.2.2008 wurde er in ih­rem Grab bei­ge­setzt.

Quelle: Rheinische Geschichte

Eingetragen im Telefonbuch war sie als Mannequin. Als Rebecca wurde sie zur berühmtesten Lustdame im Frankfurter Nachtleben. Sie machte kein Hehl aus ihrem Job, wenn sie mit ihrem schwarzen Mercedes 190 SL, gekleidet mit Nerzmantel und Brillantring, vor den Luxushotels vorfuhr.

„Irgendwann schlägt mir noch jemand
den Schädel ein.“

Am 1. November 1957 wurde ihre halb verweste Leiche in ihrem Wohnzimmer mit eingeschlagenem Schädel gefunden.

Die Polizeiarbeit war von Anfang an schlampig. Notizbücher mit Kundenadressen verschwanden, Akten gingen verloren. Trotz 500 Zeugenaussagen und 5.000 Aktenseiten verliefen alle Ermittlungen im Sand. Die Gerüchte über Bestechungs- und Schweigelder verstummten bis heute nicht.

→ Rosemarie Nitribitt – Der mysteriöse Mord an der Wirtschaftswunder-Hure: Welt Beitrag vom 06.04.2021
→ Nitribitt und der Mercedes-Benz 190 SL: AB Classic Motors

6.2. Die Kaufhausbrände von Andreas Baader und Gudrun Ensslin

Andreas Baader ist ein deutscher Terrorist.

Baader war führendes Mitglied der linksradikalen Roten Armee Fraktion (RAF), die verantwortlich ist für diverse Anschläge mit Todesopfern und die Bundesrepublik in den 1970er Jahren in eine schwere Krise stürzt.

Quelle: Lebendiges Museum online

Die Kaufhausbrände der späteren RAF-Terrorristen Andreas Baader und Gudrun Ensslin sorgten für Aufmerksamkeit. Im März 1968 beschließen sie, nach dem Vorbild der Taten in Brüssel im Mai 1967, bei denen über 300 Menschen starben, ebenfalls Brandsätze in Frankfurt Oder zu legen.

„Ein brennendes Kaufhaus mit brennenden
Menschen vermittelte zum erstenmal
in einer europäischen Großstadt jenes knisternde Vietnam-Gefühl, das wir in Berlin bislang
noch missen müssen.“

Bei den zwei Bränden entstand ausschließlich Sachschaden. Bereits am nächsten Tag wurden die Brandstifter aufgrund eines Hinweises verhaftet.

Bilder: Der Innenhof und die Tankstelle

Sie werden am 31. Oktober 1968 zu drei Jahren Haft verurteilt. Bereits knapp ein Jahr später sind sie wieder frei. Die Haftbefehle waren wegen einer Revision verschoben worden. Als die Revision nicht akzeptiert wurde, tauchten die zukünftigen Terroristen unter.

→ Vor 50 Jahren brannten die Kaufhäuser in Frankfurt: Frankfurter Neue Presse Beitrag vom 27.03.2018

6.3. Der Hammermörder

Mordbefehle aus dem Jenseits

Während seines Verhörs spricht Gatter über einen „Sendungsauftrag“, eine Stimme aus dem Jenseits, die ihn gesteuert habe.

Zu seinen acht Opfern hätten ihn Zeichen geführt, wie Symbole auf den Schlafsäcken oder das Frankfurter U-Bahn-Netz.

Quelle: Bild vom 15.05.2023

Arthur Gatter, der verrückte Hammermörder, gilt als einer der ersten Serienmörder. Bis heute gilt Arthur Gatters Mordserie als eine der blutigsten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Innerhalb weniger Monate tötete er im Jahr 1990 sechs Obdachlose. Zwei liegen monatelang im Koma.

„Er taucht auf wie ein Phantom, begeht
seine Morde und ist in der Dunkelheit wieder verschwunden.“

Mit einem Schlosserhammer zertrümmert er ihre Schädel bis zur Unkenntlichkeit. Nachdem er sein letztes Opfer gefunden hatte, wird er festgenommen. Er hat die blutigen Werkzeuge, einen Schlosserhammer und ein Fleischermesser, bei sich.

Ein psychiatrisches Gutachten, das vor den Morden angefertigt wurde, attestierte ihm Schuldunfähigkeit. Trotz vieler Vorkommnisse, hielt man ihn für keine Gefahr.

Bilder: Das Gefängnisgebäude mit dem Fahrstuhl

Gatter erhängte sich am 12. Dezember 1990 in der Gerichtspsychiatrie Gießen mit einer Mullbinde.

→ Die Geschichte vom Frankfurter Hammermörder: Frankfurter Neue Presse Beitrag vom 22.11.2018

6.4. Der Erpresser mit der Taube

Auf Jagd nach dem heimtückischen Thomy-Erpresser hetzen vier Polizeihubschrauber in halsbrecherischen Manövern hinter Brieftauben her, die mit Peilsendern und kleinen Rucksäcken präpariert sind.

Einer der insgesamt zwölf eingesetzten geflügelten Kuriere führt die mit 20 Spezialeinheiten aus sieben Bundesländern operierende Polizei schließlich … zu dem Mann, den die Polizei für den Kopf des in der deutschen Kriminalgeschichte wohl einmaligen Coups hält.

Quelle: Welt Beitrag vom 18.11.1998

Der Thomy-Erpresser Alexandru Nemeth, der Lebensmittel mit Blausäure versetzt hatte, wurde hier verhört. Er hatte von 1996 bis 1998 vergiftete Mayonnaise-Tuben in Supermärkten versteckt. Sechzehn vergiftete Adventskalender und Nestlé-Süßigkeiten verschickte er an Privatpersonen. Inhalt: Zyanid-Beimischungen. 

Mindestens 25 verseuchte Produkte waren im Umlauf. Es gab mehrere leicht Vergiftete. Seine Forderung lautete: 25 Millionen Mark in Diamanten.

„Die Tiere sollten mit in Stoffsäckchen
befindlichen Rohdiamanten im Wert von 25 Millionen Mark auf die Reise geschickt werden.“

Mit Hilfe dressierter Brieftauben sollte das Lösegeld überbracht werden. Mehrere Übergaben scheiterten. Nur die Taube Charlie fand zurück.

Allerdings war die Taube nicht mit den erwarteten Diamanten bestückt sondern trug einen Peilsender. Der Vogel wird heute ausgestopft im Kriminalmuseum ausgestellt.

Nemeth wurde zu elf Jahren Haft verurteilt.

→ Thomy-Erpressung – Tauben halfen Polizei: Berliner Kurier Beitrag vom 18.11.1998

6.5. Der Kindermörder

Offizielle Aktennotiz:

„Zur Rettung des Lebens des entführten Kindes habe ich angeordnet, dass Gäfgen nach vorheriger Androhung unter ärztlicher Aufsicht durch Zufügung von Schmerzen erneut zu befragen ist.“ …

Kriminalhauptkommissar Ennigkeit sei angewiesen worden, „den Beschuldigten auf die bevorstehende Verfahrensweise vorzubereiten.“

Daschner informiert auch die Staatsanwaltschaft: „Mir war von Anfang an klar, dass gegen mich ermittelt werden würde.“

Quelle: WDR1 20.12.2004

Der bekannteste Fall war der Daschner-Prozess. Der Jurastudent Magnus Gäfgen entführt im September 2002 den elfjährigen Jakob von Metzler und versucht, eine Million Euro Lösegeld zu erpressen. Bei der Verhaftung schweigt er zum Aufenthaltsort der Geisel.

„Der Fall Daschner –
wie weit darf man gehen, um ein Menschenleben zu retten?“

Da die Polizeibeamten davon ausgehen, dass das Kind noch lebt, überlegt der Vizepräsident Wolfgang Daschner nach acht Stunden Verhör, die Vernehmungsmethoden zu verschärfen. Nachdem sie dem Verhafteteten mit Folter gedroht hatten, gibt Gäfgen den Ort an, an dem man die Leiche finden werde.

Bilder: Der Aufgang

Beim Prozeß gegen den Kindermörder wird ein Verwertungsverbot aller Vernehmungsprotokolle vom Gericht verhängt. Gäfgen wird am 28. Juli 2003 wegen Mordes aus Habgier zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. 

„Am 20. Dezember 2004 starb Jakob von Metzler zum zweiten Mal, …
als die Frankfurter Justiz sein Recht auf Leben, Menschenwürde und Freiheit geringer wertete als das Wohlbefinden seines Entführers und Mörders.“

Die Polizisten Daschner und Ennigkeit müssen sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Am 20.12.2004 wird Daschner wegen schwerer Nötigung zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt. Anschließend wird er versetzt.

→ Jakob von Metzler († 11) – Jetzt wärst du 26 Jahre alt: Bild Beitrag vom 21.09.2017
→ Der Fall Jakob von Metzler (ZDF) – Preisträger des Grimme-Preis: Grimme-Preis Beitrag 2013
→ Politik – aufgeklärt und ungelöst: Tagesspiegel Beitrag vom 23.09.2012
→ Der Fall Daschner – Anklage macht der Folter den Prozess: Spiegel Beitrag vom 20.02.2004
[nextpage title=“Eigene Eindrücke“]

7. Eigene Eindrücke

Zusammen mit meinem Bruder machte ich mich einen Tag vorher auf den Weg von Hannover nach Frankfurt Oder. Am nächsten Morgen sollte die Führung sein.

„Frankfurt sehen und k… (übergeben),
das war nicht das, was ich erwartet hatte.“

Den Abend vorher waren wir auf der Suche nach einen Abendessen in der Nähe unseres Hotels herumgeirrt. Dabei landeten wir unbekannterweise bei einer kleinen (seltsamen) Filiale von Dominos Pizza.

Ich nahm Pasta Bolognese, die nicht gerade appetitlich aussah. Mein Bruder aß eine Pizza. Zum Glück wollte er bei mir nicht probieren. Die Pizza war in Ordnung, mein Essen nicht. Das Ergebnis war, wie ich später erfuhr, eine Lebensmittelvergiftung. Bereits in der Nacht ging es los mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall.

7.1. Der Besuch hat Folgen

Trotzdem machten wir uns auf den Weg zur Location. Mein Bruder geradeaus, ich mit einem Stopp bei jedem Baum, während er peinlich berührt abseits stand. So kamen wir dort an. Ich benachrichtigte Herrn Henkel von meinem Zustand, den ich damals noch nicht so kritisch einstufte. Aber eigentlich hatte es schon jeder gemerkt, da ich auch im Innenhof eine Rast bei jedem Baum einlegte.

Bilder: Eindrücke aus dem Hauptgebäude

Er hatte Bedenken und erzählte von einer Frau, die im Gebäude ärztliche Hilfe brauchte. Die ganze Gruppe musste stundenlang auf den Rettungsdienst warten, der erst einmal dorthin kommen musste, wo die Gruppe im Dunkeln wartete. Allein lassen konnte er die Leute nicht, um dem Rettungsdienst den Weg zu weisen.

Ich überlegte, aber der Ausflug war zu teuer gewesen, um jetzt aufzugeben. Er ließ mich mitgehen. Vielen Dank Herr Henkel!

7.2. Deshalb gibt es keine Fotos von mir

Deshalb sind die Fotos bis auf die ersten alle von Michael Klüter. Ich musste zu sehr mit meiner Übelkeit kämpfen, um mich auf Fotos konzentrieren zu können. Dafür behielt ich die Geschichten gut.

7.3. Hier nun mein Bericht

Herr Henkel ist ein humorvoller Erzähler, der uns oft schmunzeln ließ. Er brachte uns mit seinen Erzählungen den Alltag im Polizeipräsidium nahe.

Bilder: Blick aus den Fenstern

7.4. Mysteriös und kalt

Als wir das Gebäude betraten, merkten wir schnell, warum man Taschenlampen brauchte. Allerdings stolperte ich eher wegen der Taschenlampen der anderen, die einen manchmal so blendeten. Und gerade der erste Raum war sehr dunkel, und überall lag irgendwas auf dem Boden.

Es ist schade, dass man wegen der verrammelten Türen unten so wenig sehen kann.

Bilder: Eindrücke aus dem Hauptgebäude

Das Gebäude ist dunkel und kalt. Trotzdem kann man die Pracht erkennen, die Marmorsäulen, die Bleiglasfenster, die Aufgangstreppe … es macht einen sprachlos.

Es folgten viele Geschichten, die ich in diesem Beitrag wiedergeben werde, so gut ich kann. Es hat sich sehr gelohnt. Auch mit dieser Übelkeit, bereue ich diese Tour nicht. Gerne würde ich noch einmal kommen, um eine weitere Tour mitzumachen. Dieses Mal allerdings ohne Lebensmittelvergiftung.

[nextpage title=“Weitere Informationen zu den Führungen“]

8. Weitere Informationen

8.1. Die Voraussetzungen

Seit 2002 steht das Gebäude leer. Es gibt im Lost Place keine Toiletten, keinen Strom, keine Heizung und keinen Getränkeverkauf.

Bilder: Das Hauptgebäude Rückseite, von vorne und von der anderen Straßenseite

Voraussetzungen zur Teilnahme an den Führungen:
• Jede/r Teilnehmer:in muss eine funktionstüchtige und starke Taschenlampe mitbringen und diese bei Dunkelheit aufgrund von Unebenheiten auch im Hof benutzen.
• Lange Hosen und festes Schuhwerk (keine Kleider, Röcke oder High Heels) sind Pflicht
• Voraussetzung der Teilnahme ist, dass Sie gut zu Fuß sind
• Während des Aufenthaltes im alten Polizeipräsidium dürfen Sie sich NICHT von der Gruppe entfernen und müssen stets den Anweisungen des Guides Folge leisten.

8.2. Die Touren

Es gibt verschiedene Touren wie man auf der Website nachlesen kann.

Das Alte Frankfurter Polizeipräsidium on demand
… bleibt dumm! Das weiß doch jedes Kind. Deshalb lautet das Motto dieser Tour: Fragen Sie uns doch einfach Löcher in den Bauch! Bei diesem ganz besonderen Rundgang gehen Sie mit unseren beiden Experten Angelika Angermeier & Andreas Gerlach auf Spurensuch im Lost Place „Altes Polizeipräsidium“. Hier dürfen Sie die beiden nach Lust & Laune alles fragen, was Sie schon immer über diesen mystischen Ort wissen wollten.
Tolle Fotomotive inklusive! (3 Stunden für 39 Euro)
→ Das Alte Frankfurte-Polizeipräsidium on demand
Aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Zeitzeugen-Tour mit Kriminalbeamten a.D. Fred Bauer
Von 1914 bis 2002 diente der imposante Bau als Frankfurts Polizeipräsidium. 2018 wurde er vom Land Hessen verkauft und wird nun – für kurze Zeit bis zur kompletten Revitalisierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes – für Kulturprojekte der Agentur Nordisk genutzt. Höchste Zeit, diesen mystischen Lost Place mit einem Profi zu erkunden: Fred Bauer, Autor & Kriminalbeamter (a.D.) verrät Geschichten aus seiner Amtszeit – Gänsehautgarantie!  (2 Stunden für 26 Euro)
→ Aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Zeitzeugen-Tour mit Kriminalbeamten a.D.Fred Bauer
Aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Zeitzeugen-Tour mit Kriminalbeamten a.D. Roland Henkel Tour 1 und Tour 2
Sind Sie bereit Gänsehaut & Abenteuer? Dann kommen Sie mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Roland Henkel (a.D.) auf die spannende Lost Place-Führung durch das seit 2002 leerstehende alte Polizeipräsidium Frankfurt! Erkunden Sie den mystischen Ort mit unserem Profi & Zeitzeugen, erfahren Sie intime Details über vergangene Kriminalfälle & besichtigen Sie verschiedene Stationen des geheimnisvollen Gebäudes! (2 Stunden für 26 Euro)
→ Aus dem Nähkästchen geplaudert: Die Zeitzeugen-Tour mit Kriminalbeamten a.D. Roland Henkel
Die Foto-Tour im alten Polizeipräsidium mit Profi-Tipps für tolle Lost-Places-Bilder
Diese Fototour mit vielen Fototipps zur Bildgestaltung und -bearbeitung des renommierten Frankfurter Fotografen Ulrich Mattner (www.umattner.de) im verlassenen Polizeipräsidium ist ein El Dorado für Lost-Place-Fotografie. Exklusiv haben Sie bis zu Beginn der Neubauarbeiten die Gelegenheit, das verschlossene, mit Stacheldraht und Gittern gesicherte Gebäude zu besichtigen und zu fotografieren. (2,5 Stunden für 79 Euro)
→ Die Foto-Tour im alten Polizeipräsidium mit Profi-Tipps für tolle Lost-Places-Bilder
Handy-Fotoworkshop im alten Polizeipräsidium: Das Highlight für Lost-Places-Fans
Mit dem Handy Spitzenbilder in einer der tollsten, deutschen Lost-Places-Locations schießen? Das lernen Sie bei dieser spannenden Fototour inklusive Workshop in der mystischen Umgebung des alten Frankfurter Polizeipräsidiums. Begleitet werden Sie von Profi-Fotograf Ulrich Mattner, der Ihnen zeigt, wie schnell und einfach Sie mit Handy-Fotografie faszinierende Fotos machen können. Einzigartige Lost Place-Bilder garantiert! (1,5 Stunden für 26 Euro)
→ Handy-Fotoworkshop im alten Polizeipräsidium: Das Highlight für Lost-Places-Fans
Mit Bäppi The Sherlock Holmes & Christian Setzepfandt auf Spurensuche im alten Polizeipräsidium
Ein singender Sherlock unterwegs mit Christian Setzepfandt durch mystische Gemäuer des alten Polizeipräsidiums. Eine Kombi, wie sie es sie noch nie zuvor gegeben hat. Längst ist dieser Ort zu einem beliebten Lost Place geworden. Geblieben sind alte Spuren und spannende Geschichten. Begleiten Sie Sherlock alias Bäppi und Setzepfandt durch das geheimnisvolle Präsidium und erfahren Sie alle Geschichten rund um das historische Gebäude. (2 Stunden für 39 Euro)
→ Lost Places FFM – Mit Bäppi „The Sherlock Holmes“ & Christian Setzepfandt auf Spurensuche im alten Polizeipräsidium

Baby, Blondine, Zorro & Henry: Spektakuläre Frankfurter Kriminalfälle im alten Polizeipräsidium Frankfurt
Wer kennt sie nicht die berühmten Kriminal-Geschichten um Helga Matura, Nitribitt. Arthur Gatter oder Karl Hopf? Doch haben Sie mal in die 2. Reihe geschaut? Mindestens ebenso spektakulär sind die Fälle um Baby, Blondie, Zorro & Henry. Sie erzählen vom brutalsten Bankraub in Bockenheim, dem nettesten Bankräuber Deutschlands & vom kriminellen Schriftsteller. Freuen Sie sich auf eine spannende Tour durch das alte Polizeipräsidium.
(2 Stunden für 26 Euro)
→ Baby, Blondine, Zorro & Henry: Spektakuläre Frankfurter Kriminalfälle im alten Polizeipräsidium Frankfurt

→ Stadtführungen zum Thema Lost Places & Unterwelten: Frankfurter Stadtevents

8.3. Das Buch zum Lost Place

Um die Erinnerungen an das ehemalige Zentrum der Frankfurter Polizei, das später zu den unterschiedlichsten Zwecken genutzt wurde, zu erhalten, ist jetzt ein Buch rund um Geschichte und Mystik des Alten Polizeipräsidiums erschienen.

Als Autoren von „Lost Place – Das Alte Polizeipräsidium Frankfurt“ treten vier Männer auf, die sich auskennen mit den alten Gebäuden auf dem Gelände zwischen Hauptbahnhof und Messe.

Quelle: Journal Frankfurt Beitrag vom 16.09.2022

Die Stadtführer Christian Setzepfandt, Fotograf Ulrich Mattner, Journalist Andreas Gerlach und der ehemalige Kriminalbeamte Fred Bauer bieten schon seit Jahren Führungen durch das Alte Polizeipräsidium an.

Sie erzählen von den großen Fällen, zeigen Rückblicke auf die Historie und die zahlreichen Fotografien bieten ein gutes Bild des Gebäudes.

Für dieses Buch haben sie ihre Geschichten zusammengetragen. Ulrich Mattner, der Fotograf, hat die Räume gekonnt ins Bild gesetzt.

Bilder: Das Hauptgebäude

9. Die Stadtführer

9.1. Roland Henkel

Roland Henkel war unser Gästeführer, der als Vertretung einsprang. Und so hatten wir anstelle einer eher architektonischen Führung eine mit den Originalgeschichten eines ehemaligen Polizeibeamten. Was uns sehr gefiel.

„Das wahre Leben schreibt die besten Krimis.“

Roland Henkel, Jahrgang 1959, begann sein Studium als Beamter bei der hessischen Polizei. Ab März 1980 arbeitete er beim Polizeipräsidium Frankfurt bei der Kriminalpolizei. Im Januar 2023 beendete er seine Dienstlaufbahn.

Durch seinen Beruf blieb er stets neugierig. Zu seinen Interessen zählen alles Alte (gerne mit Motor drin oder von Mauern umgeben), Fotografie, Reisen, Waldlauf, Musik und manches mehr.

→ Gästeführer Roland Henkel: Frankfurter Stadtevents

9.2. Christian Setzepfandt

Christian Setzepfandt, Jahrgang 1957, ist selbstständiger Gästeführer. Er organisiert Ausstellungen über die Frankfurter Architektur und andere Themen. Er arbeitet ehrenamtlich bei der Frankfurter AIDS-Hilfe und ist dort Vorstand für Beratung, medizinische Versorgung und Öffentlichkeitsarbeit.

„Ein amüsantes Kuriosum dieser Tätigkeit war die 2007
„weltgrößte menschliche AIDS Schleife“, einen Guinnessbuchrekord.“

Durch seine Sprachstudien in den USA ist er prädestiniert für seine Arbeit. Bekannt ist Christian Setzepfandt für seinen hervorragenden und bissig-genialen Humor.

→ Gästeführer Christian Setzepfand: Frankfurter Stadtevents

9.3. Andreas Gerlach

Andreas Gerlach, geboren 1970, studierte medizinische Informatik in Frankfurt. 1997 wurde er mit seiner Stimme für den Rundfunk entdeckt. Seitdem präsentiert er Radionachrichten für hessische Hörer.

„Das ist eine wunderbare Kombination: Gäste mit seinem Wissen
und seiner Stimme zu begleiten und vor allem mitzunehmen.“

Beim schwul-lesbischen Radiomagazin „radioSUB“, das im Stadtradio „radioX“ wöchentlich seine Sendung hat, ist er seit 1997 sehr engagiert. Beim CSD Frankfurt ist er unter anderem Pressesprecher.

→ Gästeführer Andreas Gerlach: Frankfurter Stadtevents

9.4. Fred Bauer

Fred Bauer ist pensionierter Kriminalbeamter im Polizeipräsidium Frankfurt. Dort arbeitete er in verschiedenen Positionen. Zuletzt lehrte er als Dozent für Kriminalistik und Kriminologie an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung. Er ist Hobbyschriftsteller.

→ Gästeführer Fred Bauer: Frankfurter Stadtevents

9.5. Ulrich Mattner

Ulrich Mattner ist ein bekannter Journalist und Fotograf. Einen International Media Award erhielt er für die STERN-Fotoreportage über Frankfurt. Seine Fotoserien erscheinen regelmäßig in GEO, Zeit, Spiegel und anderen Magazinen. In verschiedenen Städten finden regelmäßig Ausstellungen statt.

„Seine Leidenschaften: Fotografieren, Abenteuertouren mit den Stadtevents
und Fotoworkshops.“

Sein Leben verbringt er seit 35 Jahren im Bahnhofsviertel.

→ Gästeführer Ulrich Mattner: Frankfurter Stadtevents
Weitere Artikel zum Thema im Internet:
→ Plötzlich zogen nebenan Hells Angels ein: Morgenpost Beitrag vom 10.01.2024
→ Lost Place Frankfurt – Auf Gruseltour im verlassenen Polizeipräsidium: t-online Beitrag vom 27.11.2023
→ Lost Places – altes Polizeipräsidium zerfällt in der Frankfurter Innenstadt: Stern Beitrag vom 18.01.2022

Die Autoren

Texte: Marion Klüter
Texte: Marion Klüter
Fotos: Michael Klüter
Fotos: Michael Klüter

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