Lost Places – Das Jugenddorf in Westercelle13 Minuten

Lost Places – Das Jugenddorf in Westercelle13 Minuten

Es war einmal eine Förderschule und ein Jugenddorf in Westercelle. 2014 wurde es aufgegeben. Nun zehn Jahre später wird es abgerissen.

Ein Lost Place aus der Vergangenheit

Inzwischen existieren die ehemalige Förderschule und das Jugenddorf nicht mehr. Wir konnten noch kurz vor dem Abriss einige Fotos machen.

1. Die Förderschule des Landes Niedersachsen
für spät ausgesiedelte Kinder und Jugendliche

Dass die Vorgängerregierung die CJD-Förderschule für junge Aussiedler geschlossen habe, sei ein Fehler gewesen.

Schünemann zitierte den CDU-Landtagsabgeordneten Otto Stumpf: Eine sozialpolitische Katastrophe.

Quelle: Cellesche Zeitung, 28.Januar 2006

mkl 22.03.2025 Das CJD Jugenddorf Celle wurde 1969 gegründet und hatte eine langjährige Tradition als schulischer, beruflicher und sozialpädagogischer Bildungsträger für die Bevölkerung in der Region Celle und dem Land Niedersachsen.

„Die Schließung der Förderschule des Landes Niedersachsen in Celle war ein Fehler.“

In den fast 50 Jahren ihres Bestehens wurde die Schule von über 5.000 Schülerinnen und Schüler, Spätaussiedler aus Polen, Russland, Kasachstan und Rumänien, besucht. 122 Lehrkräfte standen dafür zur Verfügung, die nicht nur das sprachliche und gesellschaftliche Fundament legten. Sie bekamen auch die Aufgabe, die deutsche Sprache zu unterrichten. Dabei konnten die Schüler die deutschen Schulabschlüsse erlangen.

1.1. Die Förderschule

Ein Entschließungsantrag vom 6.6.2001, mit dem die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag die Landesregierung aufgefordert hat, den Erhalt der Förderschule zu sichern, hat der Landtag am 23.1.2002 mit der Mehrheit der SPD-Fraktion abgelehnt.

Quelle: Ministerium Niedersachsen Pressemitteilung

1989 waren es noch 300 Schülerinnen und Schüler, aber bereits 2002 gab es nur noch 75 Schülerinnen und Schüler in dem Internat.

Bilder: Verschiedene Häuser

Bereits zum 31.07.2002 war die Schließung der Förderschule geplant. Durch die zur Verfügung stehenden Mittel des Bundes wurde die Schließung nur hinausgezögert. Die Folgen einer fatalen Haushaltslage verhinderten die Überlegungen, die Förderschule zu einem Zentrum für Deutsch als Zweitsprache, umzuwandeln.

„Im Herbst 2000 kamen an einem Wochenende über 300 ehemalige
Schüler aus ganz Niedersachsen und etliche Lehrkräfte zusammen, um für
den Erhalt ihrer Schule zu demonstrieren.“

Am 31. Juli 2003 stellte das Internat seinen Betrieb ein. Einer der Gründe war die Entscheidung der damaligen Bundesregierung, ab 2004 keine Mittel für Internatsförderung aus dem Garantiefonds (Schul- und Berufsbildungsbereich) des Bundes, zur Verfügung zu stellen.

Lange politische Auseinandersetzungen im niedersächsischen Landtag und Proteste in der Bevölkerung änderten nichts daran.

2. Das CJD-Jugenddorf

Bis zum Jahr 2014 wurde auf einer 10ha großen Fläche das Jugenddorf CDJ betrieben. Im CJD-Jugenddorf wurden Gleichaltrige sozialpädagogisch betreut. In mehreren Häusern lebten Wohngruppen mit einem Erzieher zusammen.

2.1. Die Aufgabe des CJD

Nach der Schließung des CJD brachte die Stadt Celle ungefähr 300 Flüchtlinge unter. Nach 3-4 Wochen wurden die Flüchlinge in eigene Wohnungen entlassen.

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